Hilfe

Wir haben versucht, Ihnen die Bedienung von KuRT, dem Faktor X Onlinetool, so einfach wie möglich zu machen. Trotzdem werden Sie vielleicht Fragen dazu haben. Bitte klicken Sie auf den entsprechenden Begriff, um weitere Erklärungen zu lesen.


Wahl des Baugebietes

Wenn Sie ein Gebäude für ein bestimmtes Faktor X Baugebiet planen wollen, wählen Sie bitte nach der Eingabe Ihrer Benutzerdaten ein Baugebietes aus. Sie können dann ein oder mehrere Gebäude speichern und das Bauvorhaben nach Abschluss Ihrer Bearbeitung zur Prüfung einreichen.
Wenn Sie einfach nur den Ressourcenverbrauch eines Gebäudes bewerten möchten, können Sie das auch ohne Anmeldung auf der "Spielwiese" tun. Sie können dann aber kein Gebäude zu einer späteren Verwendung abspeichern. 
Wenn Sie Ihr Haus mit einem Referenzhaus vergleichen wollen, können Sie dieses gleich nach dem Anlegen eines neuen Hausprojektes auswählen. 

Grundriss und Dachform

Bei den Grundrissformen kann zwischen einem rechteckigen, einem L-förmigen und anderen Grundrissen gewählt werden. Als Dachformen stehen Satteldach, Pultdach, Walmdach, Flachdach, Staffelgeschoss und versetztes Pultdach zur Verfügung. Sollte ein Dach oder eine Grundrissform nicht angezeigt werden, liegt es am Bebauungsplan des gewählten Baugebietes, der eine solche Grundriss– oder Dachform nicht vorsieht. 
Für die erleichterte Bedienung werden beim Rechteckgrundriss für viele Bauteile und Bauschichten bereits näherungsweise Vorgabewerte errechnet, die von Ihnen zur Eingabe verwendet werden können, für eine genauere Berechnung können Sie die Vorgabewerte jedoch mit Ihren eigenen Werten überschreiben.

Eingabe der Grunddaten

Bei der Eingabe der Grunddaten erfolgt zunächst die Auswahl, ob das Gebäude über einen Keller verfügt sowie die Angabe der Anzahl der Geschosse. Geben Sie bitte immer dann ein zusätzliches Geschoss an, wenn oberhalb der Decke noch ein Raum liegt, der kein vollwertiges Geschoss sein muss. Wenn Sie genau ein Geschoss angeben, bedeutet dies, dass in diesem Gebäude über dem Erdgeschoss lediglich das Dach liegt. Wenn über einem eingeschossigen Gebäude noch ein Spitzboden liegt, geben Sie bitte zwei Geschosse an. Wenn Sie einen Keller unterhalb eines eingeschossigen Gebäudes haben, geben Sie bitte zwei Geschosse an. 
Des Weiteren folgt hier die Eingabe der Nebengebäude wie Carports und Garagen. 
Nun kommt die Eingabe der Grundabmessungen des Hauses. Bei der beheizten Nutzfläche handelt es sich um die Fläche ohne Balkone, etc., wobei unter Dachschrägen bis zu einer Höhe von 2m nur 50% der Fläche eingerechnet werden. Die Länge des Hauses entspricht der Traufseite, bzw. der längeren Seite des Hauses. Die Breite des Hauses ist entsprechend die kürzere bzw. die Giebelseite des Hauses. 
Bei den Größenangaben des Daches ist zu beachten, dass die Höhen entsprechend der Grafik an Hand der Dachform eingetragen werden müssen. 

Allgemeine Hinweise

Alle blau-hinterlegten Felder sind auszufüllen, die Felder mit hellerem Hintergrund sind keine verpflichtenden Angaben und können frei bleiben. 
Hinter manchen Feldern können Sie ein Fragezeichensymbol finden, hier erscheint ein Hinweis, der hilfreich zur Eingabe der Daten sein kann. Das kleine Recyclingsymbol gibt Ihnen Hinweise zum Recyclingpotential Ihrer gewählten Bauschicht, bzw. des Aufbaus.
Neue Bauteilschichten können über das Plus hinzugefügt werden. Der Taschenrechner zeigt an in welchen Feldern automatische Berechnungen durchgeführt werden und wie sich diese aufbauen. 
Auf der linken Seite befinden sich Icons (Bildchen) zu den verschiedenen Schichten auf denen sichtbar wird um welchen Bereich es sich gerade handelt. 
Zu den meisten Bauteilschichten werden neben dem Material auch die Dicke/Höhe und die Fläche abgefragt, da diese Daten wesentlich für die Faktorberechnungen sind, ist eine sorgfältige Eingabe dieser Daten sehr wichtig.
Die detaillierten Zwischenergebnisse dienen dazu um Ihnen einen Überblick über den Ressourcenverbrauch des Hauses, welches Sie planen, zu bieten. Sie haben die Möglichkeit ein Referenzhaus auszuwählen, mit welchem Ihr Haus verglichen wird, nur so kann am Ende der Faktor berechnet werden.

Energiestandard

Für die Energieberechnung muss zunächst ein Energiestandard gewählt werden, hier besteht die Auswahl zwischen EnEV 2016, KfW 70, 3L Haus und Passivhaus, in Abhängigkeit vom Energiestandard wird dann die Heizung mit Bezug auf die Stromart gewählt.

Fenster

Bei den Fenstern muss eine Auswahl des Materials für Scheiben und Rahmen getroffen werden. Es wird hier eine Fläche abgefragt, die der Gesamtfläche aller Fenster entspricht. Für die Berechnung wird dieser Wert umgerechnet in 85% für die Glasscheibe und 15% für den Fensterrahmen. 

Fundamentplatte

Für die Berechnung der Fundamente muss eine Auswahl der Gründung getroffen werden. Hier stehen Punktfundamente, Streifenfundamente, Fundamentplatte und Thermobodenplatte zur Wahl. Auf diese Auswahl folgt die Auswahl der Baustoffe für die einzelnen Bauteilschichten der gewählten Fundamentierung.

Außenwand

Bei der Wahl der Außenwand kann zunächst entschieden werden, ob es sich um ein Haus in Holzbauweise oder um eine massive Konstruktion handelt. Im Bezug auf diese beiden Varianten gibt es wiederum die Möglichkeit zwischen verschiedenen Wandaufbauten zu wählen, diese sind: einschalig, zweischalig, Vorhangfassade und Wärmedämmverbundsystem. 
Auch hier wird im nächsten Schritt die Wahl der einzelnen Materialien für die verschiedenen Bauteilschichten getroffen.

Innenwände

Die Innenwände sind unterteilt in tragende und nicht tragende Innenwände, wobei es sich nur bei den tragenden Innenwänden um eine verpflichtende Angabe handelt. Das bedeutet allerdings nicht, dass Sie keine nicht tragenden Innenwände eintragen müssen, wenn Sie welche in Ihrem Bauvorhaben haben. 
Es kann zwischen drei verschiedenen Wandaufbauten gewählt werden, für die dann Materialien angegeben werden.

Geschossdecke

Geschossdecken werden entsprechend der angegeben Anzahl der Geschosse abgefragt. 

Das heißt:
2 Geschosse ohne Keller - Abfrage einer Geschossdecke
2 Geschosse und Keller - Abfrage von 2 Geschossdecken

Es folgt wiederum die Auswahl des Aufbaus sowie die Wahl der Materialien für die Geschossdecke. 

Dach

Da die Auswahl des Daches bereits zu Beginn des Online Tools abgefragt wird, müssen hier nur noch die Materialien ausgewählt werden.

Nebengebäude

Die Anzahl der hier abgefragten Nebengebäude entspricht der zu Beginn eingegeben Anzahl. 
Für den Wandaufbau von Garagen sind durch das Plussymbol mehrere Bauteilschichten anzugeben, falls es sich beispielsweise um eine verputzte Wand handelt.

Anhänge

Für die verbindliche Einreichung eines Bauvorhabens ist es notwendig, dass wir von Ihnen die Baupläne erhalten, um die eingegebenen Daten prüfen zu können. Diese können im Reiter Anhänge einfach per drag&drop hochgeladen werden.

Es werden lediglich bis zu 10 Dateien in den Formaten .jpg, .pdf, .xls, .xlsx, .csv akzeptiert, diese dürfen pro Datei eine Größe von 10MB nicht überschreiten.

FAQ - Besonders häufig gestellte Fragen

Was ist RI abiotisch?

RI abiotisch steht für den Ressourceninput von nichtnachwachsenden Rohstoffen eines Produktes oder einer Dienstleistung über seinen gesamten Herstellungs- und Nutzungszeitraum. Der RI abiotisch umfasst daher nicht nur das Gewicht des Produktes (eine Dienstleistung hat ohnehin kein Gewicht), sondern addiert alle nichtnachwachsenden Rohstoffverbräuche, die im Zusammenhang mit der Produktherstellung und –nutzung oder der Bereitstellung und Durchführung der Dienstleistung in Zusammenhang stehen. Er beinhaltet sowohl direkte Rohstoffnutzungen als auch sogenannte ungenutzte Rohstoffentnahmen aus der Natur, die notwendig waren, um überhaupt an den genutzten Rohstoff zu kommen.

Letztlich geht dieses Konzept auf Prof Dr. Friedrich Schmidt-Bleek zurück (hier im Interview bei 1. World Resources Forum in Davos 2009). Jede Rohstoffentnahme aus der Natur zerstört ein Stück davon, verringert die Biodiversität und schädigt andere, lebensnotwendige Ökosystemdienstleistungen

Was ist GWP?

GWP ist eine englische Abkürzung für Global Warming Potential. Sie gibt an, wieviel ein Stoff im Vergleich zu reinem CO2 zur Treibhauswirkung in der Atmosphäre beiträgt. Das GWP von CO2 beträgt daher 1.
GWP gibt hier die Menge an CO2-Äquivalenten an, die ein Bauprodukt bei seiner Herstellung erzeugt hat.

Detaillierte informationen finden Sie im Wikipedia-artikel zu CO2

Was ist PENRT?

PENRT ist eine englische Abkürzung für den gesamten Gehalt nichterneuerbare Primärenergie (Primary Energy Non Renewable Total) eines Produktes oder einer Dienstleistung.
Der Begriff wird in Ökobilanzierungen genutzt. Damit ist die nichterneuerbare, d.h. fossile und atomare Energie gemeint, die für die Produktion eines Produktes oder die Verfügbarkeit einer Dienstleistung erforderlich ist.

Dabei gilt: Je niedriger PENRT ist, desto weniger fossile oder atomare Energierohstoffe werden benötigt. Wir geben PENRT in Kilowattstunden (kWh) an. Wir finden diese Einheit verständlicher als die in Ökobilanzen meist verwendete Einheit Megajoule (MJ).

Beide Einheiten lassen sich leicht umrechnen: Eine kWh entspricht 3,6 MJ. 

Was muss mein Gebäude erfüllen, damit ich in einem faktor X Baugebiet bauen kann?

Um in einem faktor X Baugebiet bauen zu können, müssen Sie mit Ihrem Bauvorhaben im Vergleich mit einem herkömmlichen KfW 55 Haus, welches Sie als Referenz auswählen müssen, einen Faktor 2 oder besser erreichen. 

Wieso muss ich ein Referenzhaus auswählen?

Die Wahl eines Referenzhauses ist notwendig damit der Faktor errechnet werden kann, um welchen Ihr Haus besser ist als ein gewöhnliches KfW 55 Haus. Aus dieser Berechnung ergibt sich, ob Sie bei uns bauen dürfen.

Warum muss ich mich registrieren?

Eine Registrierung ist notwendig um das Bauvorhaben speichern und einreichen zu können. Außerdem können Sie nur so eine Auswahl zwischen den verschiedenen faktor X Baugebieten treffen.

Kann ich auch ohne Einreichen ein Gebäude mit dem Tool planen?

Ja, Sie können einfach auf der Spielwiese jedes beliebige Gebäude planen, es entfällt dann lediglich das Einreichen des Gebäudes.

Was passiert nachdem ich mein Gebäude eingereicht habe?

Wir werden Ihr Gebäude nach dem Einreichen noch einmal überprüfen und gegebenenfalls für den Bau freigeben.

Welche Bedeutung haben die Endergebnisse?

Die Endergebnisse stellen eine Auflistung der verschiedenen Umweltfaktoren, die für Ihr Gebäude ausschlaggebend sind, dar.

Die Werte beziehen sich hier auf den m2 beheizte Nutzfläche Ihres Hauses, in Abhängigkeit davon wird der Anteil der einzelnen Bauteile an den entsprechenden Umweltfaktoren errechnet. Die Darstellung der Faktoren in den Graphen dient dem Vergleich der einzelnen Schichten, so dass ablesbar wird, welche Bauteile den höchsten Ressourcenverbrauch haben.

Sofern Sie ein Referenzhaus gewählt haben, wird Ihnen nun angezeigt, ob sie den Faktor 2 erreicht haben. Dies ist an der Kennzeichnung durch Smileys einfach ablesbar, der grüne lächelnde gibt an, dass Sie den Faktor erreicht haben, während der rote traurige Smiley anzeigt, dass der Faktor nicht erreicht wurde. 

Ich habe den Faktor 2 nicht erreicht, was kann ich tun?

Es hängt bei dem Faktor 2 oft an einigen wenigen Stellschrauben, die Sie einfach anpassen können. Ein Wechsel von der massiven auf eine Holzbauweise kann viele Ressourcen einsparen. Aber auch Maßnahmen, wie der Einsatz von Recyclingbaustoffen, wie Recyclingbeton für die massiven Bauteile oder Recyclingschotter für die kapillarbrechende Schicht, haben einen großen Einfluss auf die Umweltkennwerte und den faktorX.

Außerdem kann die Erhöhung der beheizten Wohnfläche, durch die Änderung der Höhe des Kniestockes den Wert beeinflussen, weil der Ressourcen-Input in Abhängigkeit der beheizten Wohnfläche steht und diese unterhalb von Dachschrägen zwischen 1,5 und 2m Höhe nur zu 50% in die Wohnfläche eingerechnet werde, unter 1,5m wird die Fläche nicht berechnet und über 2m wird diese zu 100% eingerechnet.

Schauen Sie sich am besten noch einmal die höchsten Posten in Ihrem Endergebnis an und schauen, wie Sie diese zu Ihren Gunsten verändern können. Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Ich kann das benötigte Material nicht finden, was mache ich jetzt?

Wen Sie ein Material nicht finden können, kann dies unterschiedliche Ursachen haben. Zum Einen arbeiten wir mit den Materialien, welche die ÖKOBAUDAT zur Verfügung stellt, es kann hier schlicht sein, dass dieses Material dort nicht geführt wir.

Zum Anderen kann es sein, dass sie dieses Material bereits in anderen Schichten ausgewählt haben oder gesehen haben, in diesem Fall sehen wir das Material für die von Ihnen gewählte Bauschicht nicht vor oder uns ist bei der Vorauswahl ein Fehler unterlaufen.

Zur Behebung des Fehlers nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf.

Warum kann ich nicht alle Bauformen auswählen?

Die Auswahl der Bauformen ist abhängig von dem gewählten Baugebiet, es ist nicht in jedem Baugebiet jede Bauform zugelassen, dies kann am vorhandenen Bauplan oder einer Satzung liegen.

Auf welche Strecke beziehen sich die Angaben wie Firsthöhe, etc.?

Diese Angaben sind je nach gewählter Dachform unterschiedlich. Für was sie in dem jeweiligen Fall stehen findet ihr in der Grafik. 

Wieso weichen die vorgegebenen Werte von meinen Daten ab?

Bei den vorgegebenen Werten handelt es sich lediglich um näherungsweise errechnete Werte, die von Ihren Werten abweichen können. Wenn sie eine exakte Berechnung wollen, müssen Sie Ihre eigenen Werte manuell eingeben.

Kann ich bereits eingegebene Daten noch einmal ändern?

Ja, eine Änderung der Daten ist jederzeit möglich, Sie können einfach über das Inhaltsverzeichnis zu der gewünschten Schicht zurückkehren und Anpassungen vornehmen.

Warum kann ich nicht auf das nächste Blatt zugreifen?

Bitte kontrollieren Sie, ob sie alle verpflichtenden Angaben (blaue Felder) getätigt haben, sollten Sie immer noch Probleme haben, melden Sie sich bitte bei uns.

Was ist faktor X?

faktor X berechnet den Ressourcenverbrauch von Gebäuden über 50 Jahre. Faktor X steht für besonders klima- und ressourcenschonendes Bauen. Es bezeichnet einen ganzheitlichen Ansatz, bewährte Konzepte des energiesparenden Bauens und Sanierens hinsichtlich des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes zu optimieren. 

In der Praxis geschieht dies beispielsweise durch den Einsatz von regionalen Baustoffen und eine intelligent geplante Architektur, die besonders langlebig und wartungsfreundlich konstruiert ist. Dadurch eröffnen sich große, bislang ungenutzte Einsparpotenziale.

Das Ziel ist es dabei, die Ressourceneffizienz eines Gebäudes um den faktor X zu erhöhen. Zum Beispiel um das Doppelte (Faktor 2) oder das Vierfache (Faktor 4).

Die faktor X Agentur hat dazu Leitlinien definiert, die bei der Errichtung eines höheren faktor X helfen. Diese reichen von der Lage des Gebäudes und der Grundrissgestaltung über die Bauweise bis hin zur Planung und Beleuchtung. Faktor X Häuser sind nicht oder nur kaum teurer als konventionell errichtete Häuser.

Ob ein Gebäude um einen faktor X ressourceneffizienter ist entscheidet sich am Rohbau, während ein großer Teil der Hauskosten beim Innenausbau entsteht. Hier lassen sich meist mögliche Mehrkosten einsparen, wenn sie überhaupt auftreten.

Woher stammen die Umweltdaten?

Das Tool nutzt die vom BBSR gepflegte und kosenlos zur Verfügung gestellte Ökobaudat. Aus dieser Datenbank werden die PENRT und GWP Werte eingelesen. Für die nicht in der Ökobaudat enthaltenen RI abiotisch und RI biotisch wird auf die Datenbank ecoinvent 3.5 zurückgegriffen.